Ein Mord im Bauernmilieu in Thüringen, grenznah, lange nach der
Wende und doch mit engem Bezug zu diesem Meilenstein der jüngeren
deutschen Geschichte.
Ein erfolgreicher Bauer, früher gen Westen geflohen,
nach der Wende wieder zurückgekehrt und den Erfolg mit zurück ins
Dorf getragen.
Ein zwiespältiger Charakter, sturer Ehemann,
missbrauchender Vater, Geldverleiher und Eintreiber wird mit der Mistgabel in
einer Gewitternacht ermordet.
Viele Menschen haben ein Motiv und alle
sind sie in dieser Nacht versammelt. Die Auflösung bleibt bis zur
letzten Seite spannend, einigen falschen Fährten folgend lernt man die
Familie und das Dorf kennen. Und auch die ermittelnden Polizisten stehen
nicht nur auf der Seite des Rechts.
Der Kommissar, ein Fremder, den
seine persönliche Geschichte ins Eichfeld treibt, ist ein sympathischer Polizist und Vater und hat durchaus das Zeug zum Serienermittler.
Und zu alledem gibt es auch eine kleine Liebesgeschichte, am Rande
zwar aber durchaus mit Bezug zum Fall.
Schön geschrieben, leicht zu
lesen, spannend bis zum Schluss. Und dürfte gerne ein paar Seiten
mehr haben.
Wie gesagt: Durchaus mit Potential für eine Reihe mit
dem gleichen Kommissar.
Der erste Satz eines Buches soll fesselnd, beim Leser die Lust
wecken, das Buch zu lesen. Der erste Satz dieses Buches hat nichts
mit dem Mord zu tun, sondern führt den Kommissar und seine Tochter
ein. Auf eine Art und Weise, die wirklich Lust auf Weiterlesen macht
und gleich einen dramatischen Höhepunkt am Anfang serviert:
„
Als Kommissar Frank Rothe die Tür öffnete, war es, als ob ihm
jemand ins Gesicht schlüge.“
Dieser dramatische Einstieg zeigt auch gleich den einzigen
Kritikpunkt: Man muss nur eine Internetsuchmaschine bemühen und
merkt an der Anzahl der Treffer sofort, dass „schlüge“ kein
wirklich aktuelles Beispiel aus dem Wortschatz der so treffend
„werberelevant" bezeichneten Zielgruppe“ ist. Und obwohl der Roman großteils
locker und schön erzählt ist und sich durchaus einer modernen
Sprache bedient, finden sich immer wieder solche Beispiele, für
mich Ausrutscher im negativen Sinne.
Was der Spannung und der Freude
am Lesen aber keinen Abbruch tut.
Meine Wertung: Fünf von Fünf Sterne.
"Tod im Eichsfeld", Taschenbuch. 203 Seiten, € 12,00 erschienen am 1.3.2012 im
Sutton Verlag
ISBN-13: 978-3866809925
Ausgezeichnet mit dem Thüringer Krimipreis.
Zu kaufen beim
Verlag und bei Amazon, dort auch als Kindle Version für € 9,49.
Eine Besprechung für
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Posted by Pappnasenpapa